2. Beitrag „Geschenke des Corona-Virus“

  • Was gibt es Positives zum Corona-Virus zu sagen?
  • Mitten drin im Horrorfilm
  • 1. Geschenk: Emotionen fühlen und sich damit zeigen
  • 2. Geschenk: Quarantäne, Innehalten und über den Sinn des Lebens nachfühlen
  • 3. Geschenk: Wir erfahren uns als eine Welt und wir dürfen Demut lernen
  • 4. Geschenk: Wir dürfen gemeinsam wachsen und lernen mit unseren Emotionen umzugehen
  • Fähigkeit der Selbstregulation
  • Und was kannst Du jetzt tun?
  • Selbstregulation durch Deine Ressourcen oder Kraftquellen

Ich möchte mich ganz herzlich für die vielen positiven Rückmeldungen zum Thema “Umgang mit dem Corona-Virus“ bedanken.

Ich merke, dass ein großes Bedürfnis da ist, einen neuen Blick auf die gegenwärtige Situation zu bekommen und einen anderen Umgang damit zu finden.

Was gibt es Positives zum Corona-Virus zu sagen?

Vielleicht mag die Frage den einen oder anderen irritieren und doch ist es mir sehr wichtig diese vielleicht ungewöhnliche Frage zu stellen.

Und bevor ich diese Frage beantworte, möchte ich deutlich zum Ausdruck bringen:
Ich hätte es auch lieber, es gäbe diesen Virus nicht!

Nachdem der Virus aber nun mal da ist, kann ich eine ganze Reihe von wertvollen Dingen sehen, die mit diesem Virus passieren.

Mitten drin im Horrorfilm

Ich komme mir im Moment wie in einem Horrorfilm vor, in dem wir alle mitten drin sind und wir müssen alle mitspielen, ob wir wollen oder nicht.

Und ich bin Teil des Geschehens und reagiere auf meine Art und Weise UND ich beobachte mich und die Welt da draußen, wie sie mit der Situation umgeht.

Und HIER kommen die Geschenke, die uns der Corona-Virus bringt.

1. Geschenk: Emotionen fühlen und sich damit zeigen

Was ich wahrnehme ist, dass wir Menschen sehr emotionale Wesen sind und auch sehr emotional handeln. Dies kann manchmal sehr hilfreich sein und manchmal sehr daneben sein.

Das Wichtigste was es jetzt zu lernen gilt, ist unsere Emotionen wahrzunehmen und zu lernen sie zu fühlen. Und je nach Lebensgeschichte fühlt sich die Emotion anders an, ist sie leicht zu fühlen oder als Panik und lebensbedrohliche Angst kaum auszuhalten.

Und jede Emotion ist ernst zu nehmen, so wie sie sich gerade zeigt und sollte nicht durch irgendwelche Statistiken weg rationalisiert werden. Eine Statistik, die mir klar machen will, dass die Wahrscheinlichkeit z.B. „1 zu einer 1.000.000“ ist, dass ich infiziert werde und daran sterben werden, kann mich nicht beruhigen, wenn ich Angst habe.

Es braucht einen Mitteilungsraum für die Angst, jemand der zuhört und es braucht die Fähigkeit unangenehme Emotionen fühlen und halten zu können. Die meisten Menschen kennen diese empathischen Mitteilungsräume nicht und haben nie gelernt unangenehme Emotionen zu fühlen. Stattdessen wird versucht sie zu beruhigen, mit Fakten zu überzeugen, dass alles nicht so schlimm ist.

Ein Geschenk dieses Virus ist daher, dass wie alle gemeinsam uns sehr emotional erleben und wir lernen dürfen uns damit zu zeigen und zu fühlen.

2. Geschenk: Quarantäne, Innehalten und über den Sinn des Lebens nachfühlen

Ein weiteres Geschenk sehe ich in den Quarantänen. Wann hat es das jemals gegeben, dass hunderte Millionen Menschen gleichzeitig 14 Tage zuhause bleiben müssen. Keine Arbeit, kein Kino, kein Essen gehen, kein Fußball, kein sich mit Freunden treffen, kein ???. Stattdessen einfach nur zuhause bleiben.

Es ist eine so wertvolle Zeit mit sich selber in Kontakt zu gehen, inne zu halten und über das eigene Leben nachzudenken, hin zu fühlen, was ist mir eigentlich wichtig in meinem Leben, in meiner Beziehung oder in meiner Arbeit.

Und was hindert mich daran, meine Bedürfnisse, meine Visionen zu fühlen, Meins zu machen und mich damit zu zeigen und für mich zu gehen.

Es hindert uns ein großer Cocktail unangenehmer Emotionen. Die meisten von uns kennen diesen Mix von echt unangenehmen Emotionen: sich nicht richtig fühlen, falsch zu sein, eh alles falsch zu machen, zu viel zu sein, nicht willkommen zu sein, unfähig und dumm zu sein, usw.

Ich befürchte zwar, dass viele versuchen werden, diese Zeit des Innehaltens mit viel Fernsehen, sozialen Medien und anderen Ablenkungen zu überstehen. Und doch wird sich bei einigen etwas verändern, wie sie ihr eigenes Leben wahrnehmen und was sie vielleicht bei sich und in ihrem Leben verändern wollen.

3. Geschenk: Wir erfahren uns als eine Welt und wir dürfen Demut lernen

Dieser Virus wird jeden Winkel der Welt erreichen und uns sehr deutlich machen, wie vernetzt und wieviel wir weltweit in Kontakt miteinander sind. Und das ist gut so.

Ein anderer Aspekt ist, dass wir nicht alles kontrollieren können und dass ein so winzig kleiner Virus die Welt aus den Angeln heben kann und alle Wirtschafts- und Sozial-Strukturen aus dem Gleichgewicht bringen kann. Es gilt wieder Demut zu lernen gegenüber der Natur und dass wir Teil der Natur sind und nicht darüber stehen und allmächtig sind.

4. Geschenk: Wir dürfen gemeinsam wachsen und lernen mit unseren Emotionen umzugehen

Es wird uns nicht gelingen das Außen zu verändern. Wir können nur lernen, unsere Emotionen zu fühlen und so zu regulieren, dass wir gut mit ihnen leben können. Sie gehören zu uns und zu unserem MenschSein.

Übung „Deine Ressourcen finden und Stabilisierung durch sie erfahren“

Fähigkeit der Selbstregulation

Eine der wichtigsten Wachstumsschritte um wirklich erwachsen zu werden, ist die Fähigkeit der Selbstregulation. Dies ist die Fähigkeit unangenehme und schmerzhafte Emotionen nicht mehr ausagieren zu müssen oder sich vom Fühlen abschneiden zu müssen.

Du kannst Dich SELBST soweit runterregulieren, dass Du sie gut da lassen kannst. Du musst dann nichts mehr mit den unangenehmen Emotionen machen und kannst sie als Teil Deines Wesen und Deiner Lebensgeschichte annehmen.

Ich werde Dir zur Selbstregulation im Laufe dieser Newsletter-Reihe verschiedene Möglichkeiten vorstellen und ein neues Verständnis von Emotionen aufzeigen.

Und was kannst Du jetzt tun?

Wir haben im Februar gerade unsere beiden Jahrestrainings HerzRevolution®-INTENSIV-Paare und HerzRevolution®-MenschSein-GlücklichSein gestartet. Im Mittelpunkt dieser Wachstumsreisen stehen die Emotionen und die Selbstregulation.

Ich möchte Dir eine wichtige Möglichkeit zur Selbstregulation aus unseren Jahrestrainings vorstellen. Es ist eine grundlegende Selbstregulation, die wir im Prinzip alle kennen und doch nicht immer vollständigen und sofortigen Zugriff darauf haben.

Selbstregulation durch Deine Ressourcen oder Kraftquellen

Eine Ressource ist etwas, das Dich in Deine Kraft bringt und Dich runterreguliert und stabilisiert, wenn Du z.B. sehr irritiert, wütend, enttäuscht oder in Panik bist.

1. Schritt: Aufschreiben Deiner Ressourcen

Im beiliegenden Arbeitsblatt möchte ich Dich motivieren, dass Du Dir Deine Ressourcen aufschreibst. Schreibe alles auf was Dir einfällt. Dies können auch ganz kleine und einfache Dinge sein. Hier kannst Du das Arbeitsblatt Ressourcen downloaden (Word-Dokument oder PDF-Dokument)

2. Schritt: Erlebe die stabilisierende Kraft Deiner Ressourcen

Der wichtigere Teil dieser Übung ist es, Deine Ressourcen zu erleben und zu fühlen, wie sich Dein Nervensystem stabilisert und Du insgesamt ruhiger wirst.

Wähle also eine Ressource für Dich aus und gehe mit Deiner ganzen Aufmerksamkeit da hinein. Nimm Dir Zeit mit Deiner Ressource zu sein und Deinen Körper und Deine Emotionen dabei zu fühlen.

Und Du wirst merken, wieviel besser es Dir mit Deinem jetzigen Leben geht!
Und so ganz nebenbei stärkst Du dadurch Dein Immunsystem!

Außerdem ist es sehr hilfreich, wenn Du weniger alltägliche Nachrichten bezüglich Corona-Virus in Dich aufnimmst.

Wir wünschen Dir eine wunderbare und nährende Zeit mit Deinen Ressourcen!

Und wir wünschen Dir ein super starkes Immunsystem!

Herzliche Grüße
Peter und Eva