Respekt in Beziehungen – Liebevolle Beziehung leben

Erstaunlicherweise gehen wir mit dem Menschen, den wir eigentlich am meisten lieben, oft sehr respektlos und verletzend um.

Respektloser Umgang hat mit der eigenen Verletzlichkeit zu tun und daher reagieren wir auch auf den eigenen Beziehungs- und Liebespartner/in am heftigsten.

Im Laufe eines Liebes- und Beziehungslebens gewöhnen sich viele Paare an eine Reihe von Respektlosigkeiten, spüren die eigene Verletzlichkeit nicht mehr und schneiden sich von den eigenen Gefühlen ab.

Aus einer gefühlvollen und empfindsamen Liebesbeziehung wird so allmählich eine Geschäftsbeziehung, wo man sich arrangiert.

Wir möchten dazu einladen, sensibler für diese destruktiven Respektlosigkeiten zu werden.

Beschämung – Beurteilung – Beschuldigung

Warum wir Verletzlichkeit ausagieren

Wenn wir uns verletzt fühlen, gibt es einen sehr starken Abwehrmechanismus, der uns davor schützt, mit dem eigenen emotionalen Schmerz in Kontakt zu gehen.

Wir lenken die Aufmerksamkeit weg von uns selbst, von unserem inneren Fühlen und gehen mit der Energie nach Außen.

Dies passiert oft ganz unbewusst, automatisch und sehr schnell.

Wir nennen die ausagierte Energie die 3 Bs.

Beschämung – Beschuldigung – Beurteilung.

Beschämungen, Beurteilungen und Beschuldigungen
sind absolute Beziehungskiller und schaffen Rückzug und Distanz

Beschämungen

Du hast nie Lust auf Sex.
Kannst nicht besser aufpassen.
Lass mich in Ruhe.
Davon hast Du keine Ahnung.
Geht’s Dir nicht gut?
Den Anderen nicht ausreden lassen.
Laut reden oder schreien.

Beurteilungen

Du bist verantwortungslos.
Du bist kleinlich.
Immer kommst du zu spät.
Du denkst nur an dich.
Immer machst Du das falsch.
Du bist nicht realistisch.
Ich glaube, dass Du keinen Überblick hast.

Beschuldigungen

Du bist schuld, dass es mir so schlecht geht.
Du bist schuld, weil Du nie sagst, wie es Dir geht.
Du bist nie da, wenn ich Dich brauche.
Immer muss ich alles machen.
Warum kommst Du erst jetzt?
Mir geht es so schlecht, weil Du ….

Fähigkeiten, um aus dem Ausagieren auszusteigen

Um die ausagierenden Energien von Beschämung, Beschuldigung und Beurteilung aus dem Beziehungsleben raus zu bekommen, braucht es eine Reihe von Fähigkeiten.

Diese Fähigkeiten haben sehr viel mit Bewusstsein über die eigene Verletzlichkeit zu tun und mit Veranwortung für das eigene Handeln anderen gegenüber.

Die Grundlage für diese Fähigkeiten sind ein guter Kontakt mit der eigenen Selbstliebe und und dem eigenen Selbstwert.

Selbstliebe und ein starker Selbstwert sind mit die stärksten Ressourcen, die dabei unterstützen emotionalen Schmerz halten zu können, um ihn nicht ausagieren zu müssen.

Letztendlich braucht es Selbstheilungswerkzeuge für das eigene Wachstum,  um entspannter und liebervoller mit sich und anderen sein zu können.

1. Fähigkeit: Beschämung, Beurteilung und Beschuldigung wahrzunehmen

Erst wenn die Beschämung, Beschuldigung und Beurteilung wahrgenommen wird, können Grenzen gezeigt werden. Erst einmal ist wichtig, dem Gegenüber deutlich zu machen, dass man sich beschämt, beschuldigt oder beurteilt fühlt. Oft ist es dem anderen gar nicht bewusst, mit welcher Energie man gerade dem anderen begegnet.

Es geht in erster Linie nicht darum, dagegen zu argumentieren, sondern sich abzugrenzen: z.B. Ich fühle mich beurteilt und ich möchte von Dir nicht beurteilt werden. Es braucht dann den Respekt beim „Angreifer“ für dieses mitgeteilte Gefühl und keine Rechtfertigung „Ich habe Dich gar nicht beurteilt“.

2. Fähigkeit: Die eigene Verletzlichkeit zu spüren und sich damit zu zeigen

Nach dem Mitteilen der Grenze braucht es Spürzeit für beide Beteiligten. Spürzeit ist eine stille Zeit, in der keine Worte fallen, wo die Aufmerksamkeit zu sich geht. Derjenige, der die Beurteilung ausgesprochen hat, kann diese wahrnehmen und auch spüren, was ihn diese Beurteilung aussprechen lässt.

Die „verletzte Person“ kann spüren, was verletzt mich da und woher kenne ich diese Verletzlichkeit. Wenn sich die aktivierte Energie etwas beruhigt hat, können sich beide in ihrer Verletzlichkeit zeigen und ganz von sich und der eigenen verletzlichen Geschichte erzählen.

3. Fähigkeit: Die eigenen Bedürfnisse zu spüren und sich damit zu zeigen

Wichtiger Teil des Heilungsprozesses ist, das eigene Bedürfnis zu spüren. Was hätte ich gebraucht? Was brauche ich jetzt? Durch das Aussprechen Eurer Bedürfnisse, werdet Ihr füreinander sichtbar.

Oft hindert uns eine alte Kindheitserfahrung und viel Scham daran, uns mit unseren Bedürfnissen zu zeigen. Als erster Schritt ist es dann sehr hilfreich mitzuteilen, dass da viel Scham da ist, die Dich daran hindert, mehr von Dir, Deinen Verletzlichkeiten und Deinen Bedürfnissen zu zeigen.

4. Fähigkeit: Mit einem Nein umgehen und für sich selbst sorgen können

Nicht immer bekommen wir unsere Bedürfnisse erfüllt, auch wenn wir sie noch so achtsam und in all unserer Verletzlichkeit zeigen. Dein Gegenüber kann auch gerade so verletzt sein, dass keinerlei Unterstützung gerade möglich ist. Es ist auch ein Zeichen von Respekt Dir gegenüber, wenn authentisch und wahrhaftig mitgeteilt wird: „Ich kann Dir das gerade nicht geben“.

Jetzt liegt es an Dir, einen vielleicht schwierigen Wachstums- und Heilungsschritt zu gehen und Dich selbst zu halten und Dir selbst einen Heilungssatz zu sagen „Ich bin ok so wie ich bin“. Wirklich heilen kannst nur Du Dich selbst, in dem Du in Dir den Raum schaffst, dass „kraftvolle Energie“ (Heilungswirbel) und „verletzliche Energie“ (Traumawirbel) gleichzeitig in Dir sein können und Du nichts mit diesen Energien machen musst.

Wir kann ich diese Fähigkeiten erlernen?

All diese Fähigkeiten kann man erlernen und es braucht dazu ein sicheres Lernumfeld, das wir in den Seminaren bieten. Dieser Umgang mit diesen Beziehungsdynamiken kann in vielen Seminaren und vor allen Dingen in den Jahrestrainings erfahren werden.

Überblick über die Jahrestainings und Ausbildungen