Die 5 Kernressourcen

Kraftquellen für Deine Wachstumsreise

Die 5 Kernressourcen sind Kraftquellen, die wir im Laufe unserer menschlichen Entwicklung brauchen, um uns als lebendige und kreative Menschen entwickeln zu können und um die Fülle des Lebens für uns wahrnehmen zu können.

Das Kernressourcen-Modell zeigt auf, was geschieht, wenn wir die Kernressoursen nicht oder nur teilweise erfahren haben und welche Identitäten und Überlebensstile wir dadurch entwickeln. Störungen auf unserer Wachstumsreise lassen uns Überlebensstrategien entwickeln, die uns mehr oder weniger von diesen Kernressourcen trennen.

Das Kernressourcen-Modell beschreibt Wege und Werkzeuge, wie wir uns wieder mit den 5 Kernressourcen verbinden können. Es geht darum, ganz mit dem eigenen Selbst in Kontakt zu sein, sich den eigenen Fähigkeiten zu öffnen und ganz im Hier und Jetzt zu leben.

Dr. Laurence Heller hat das Kernressourcen-Modell entwickelt und er gibt seit vielen Jahren Ausbildungen über Trauma- und Entwicklungspsychologie in Europa und den USA. Er ist der Begründer des Gestalt-Instituts in Denver 1972 und ist Autor der Bücher „Crash-Kurs zur Selbsthilfe bei  Verkehrsunfällen“ und „Entwicklungstrauma heilen“.

Werkzeuge für den Umgang mit traumatischen Energien

In den Kernresourcen-Seminaren stellen wir Übungsräume zur Verfügung, um in Kontakt mit diesen essenziellen Kernressourcen zu kommen. Auf dem Weg dorthin werden sich die traumatischen Erfahrungen und Energien zeigen, die noch Heilung brauchen. Wir vermitteln in den Seminaren effktive Werkzeuge, um mit diesen traumatischen Energien umgehen zu können und sie Stück für Stück aufzulösen.

Trennung von den Kernressourcen

Zu jeder Kernressource beschreiben wir mögliche Störungen, um deutlich zu machen, wie viele unterschiedliche Störungen auf dieser Reise geschehen können. Störungen gehören zu unserer menschlichen Reise dazu, aber sie behindern unsere gesunde Entwicklung und beeinflussen manchmal unser gesamtes Leben.

Die negative Wahrnehmung des eigenen Selbst
(Scham-Identität)

Diese Störungen haben teilweise einen erheblichen Einfluss auf die Wahrnehmung des eigenen Selbst (Identität) und des eigenen Selbstwertes. Es entsteht eine schmerzhafte Identifizierung mit negativen Bewertungen und Beurteilungen des eigenen Seins. Diese negative Identifizierung nennen wir die „schambasierte Identität“ (Scham-Identität).

Die übertrieben positive Wahrnehmung des eigenen Selbst
(Gegen-Identität)

Um den Schmerz der „schambasierten Identität“ nicht fühlen zu müssen und um emotional zu überleben, entwickelt das Kind eine positive Sicht des eigenen Selbst (Gegen-Identität). Je mehr sich das Kind mit dieser „Gegen-Identität“ eins fühlt, desto weniger fühlt es die „schambasierte Identität“. Dies heißt aber auch, je stärker sich die „schambasierte Identität“ meldet, desto mehr Energie muss man in die Aufrechterhaltung der „Gegen-Identität“ stecken.

Das wahre Selbst entdecken (Seelenkontakt)

Sowohl die Scham-Identität als auch die Gegen-Identität sind nicht das wahre Selbst. Sie sind ein Ergebnis der Störungen auf dem Lebensweg und stellen nicht Deine wahre Identität dar.

Deine wahre Identität, Dein wahres Selbst, Deine Seele kennenzulernen kann dann geschehen, wenn Du Dich wieder mit Deinen Kernressourcen verbindest. Dadurch kann die Lebensenergie wieder frei fließen, unabhängig von äußeren Bewertungen oder Beurteilungen.

Du kannst Dich mit all Deinen Farben geschehen lassen, mit dem Bewusstsein, dass Du richtig bist, so wie Du bist. Du bist dann im Kontakt mit Deiner Seele und Deinem Herzen und vertraust dem Fluss
Deines Lebens.

1. Kernressource „Verbindung“ Willkommen sein in dieser Welt

Alter: Vorgeburtlich bis ca. 6 Monate

 

Die 1. Kernressource im Kindesalter:
„Willkommen zu sein“ auf dem Planeten Erde, in diesem Leben, im eigenen Körper, bei liebevollen Menschen in einem sicheren Umfeld. Zugehörigkeitsgefühl zu dieser Welt, sich verbunden fühlen und Kontakt mit dem eigenen Körper und den Gefühlen haben.

Die 1. Kernressource im Erwachsenenalter:
Mit sich selbst verbunden zu sein und in der Lage zu sein, dauerhafte
Beziehungen mit anderen einzugehen.

„Willi“ ist willkommen

Schon bevor Willi gezeugt wurde, sehnen sich seine Eltern nach einem Kind. Sie malen sich aus, wie sie einem kleinen Menschen hier auf Erden einen Platz geben könnten. Sie wollen dem Kind viel Zeit schenken, ihre tiefe Liebe mit ihm teilen und ihn begleiten.

Willi spürt beglückt die Liebe und die Echtheit dieser Eltern. Unentwegt fühlt er ihre lebenslustige und zarte Anziehungskraft. In einem Moment, wo seine Eltern in Liebe und Sex verschmelzen, entsteht ein neues Leben.

Willi spürt die Sanftheit der Verbindung zu seinem, neuen kleinen Körper. Das stetige Gefühl willkommen zu sein, gibt ihm ein tiefes Gefühl richtig zu sein. Im geborgenen Schoß seiner Mutter lernt Willi die Stimmen seiner Eltern kennen, fühlt er die ersten Berührungen, die ihm Verbundenheit und Angenommensein schenken. Irgendwann spürt er, dass er bereit ist Neues kennenzulernen.

Das Verlassen dieses Ortes bringt ihm aufregende Gefühle und durch seine gefestigte Verbindung mit sich, mit den Eltern und mit dem Gefühl willkommen zu sein, wagt er das erste Mal zu atmen. In Stille, in den wärmenden Armen seiner Eltern gewöhnt sich Willi an diese neue Umgebung.

Er bekommt so viel Zeit, wie er braucht, um am neuen Wohnort Erde anzukommen. Willi fühlt, dass er zu dieser Welt gehört, dass er hier richtig und willkommen ist. Der Name „Willi“ soll ihn immer daran erinnern, dass er so willkommen bei seinen Eltern und auf der Erde ist.

Störungen – Überlebensstile – Scham-Identität und Gegen-Identität

Störungen

  • seine Eltern streiten ständig
  • seine Zeugung ist nicht gewollt
  • in der Schwangerschaft erlebt er eine gestresste und rauchende Mutter und viel Lärm
  • Die Geburt ist unachtsam & grob
  • Er bekommt einen Schlag auf den Po
  • Es ist viel zu kalt
  • Er wird von der Mutter getrennt
  • Er bekommt nur zu bestimmten Zeiten die Brust oder die Flasche
  • Er spürt, dass er eine Last für seine Mutter ist
  • Sein Schreien wird oft nicht gehört und er wird ignoriert
  • Er fühlt sich oft verlassen
  • Er bekommt Schläge, weil er schreit
  • Er wird bedroht und missbraucht

Überlebensstile

  • Er hört auf zu schreien
  • Er friert seine Körper-Empfindungen und Gefühle ein
  • Er geht aus seinem Körper
  • Er trennt seine Gefühle und seine Gedanken voneinander
  • Er vermeidet den Kontakt mit Vater und Mutter
  • Er zieht sich in sich zurück

Größte Angst

  • Ich werde sterben oder auseinanderbrechen,
    wenn ich fühle!

Schwierige Sätze

  • Ich bin
  • Ich habe einen Platz in dieser Welt
  • Ich habe ein Recht hier zu sein

Schambasierte Identität

  • Ich bin ein schreckliches Kind
  • Ich schäme mich dafür, dass ich existiere
  • Ich habe keinen Platz auf dem Planeten Erde
  • Ich habe kein Recht hier zu sein
  • Ich bin eine Last für andere
  • Ich kann mich nur von außen sehen und spüre mich nicht von innen heraus

Gegen-Identität

  • Ich spiele eine gute Rolle in meinem Leben
  • Ich bin ein guter Vater, Mutter, Ehemann, Ehefrau, Lehrer, usw.
  • Ich bin ein sehr vernünftiger und rationaler Mensch und ich kenne keine Emotionen
  • Ich bin den anderen überlegen

2. Kernressource „Einstimmung auf unsere Bedürfnisse“

Alter: 6 Monate bis 1,5 Jahre

 

Die 2. Kernressource im Kindesalter:
Wir machen die Erfahrung, dass unsere Bedürfnisse wahrgenommen werden. Wir wissen, was wir brauchen und wir können für unsere Be- dürfnisse sorgen und uns nähren.

Die 2. Kernressource im Erwachsenenalter:
Wir spüren unsere Bedürfnisse, können sie zeigen und gut für uns sorgen. Wir können den Überfluss des Lebens genießen.

Willis-Bedürfnisse werden erfüllt

Willi zeigt – wie jedes Baby – seine Bedürfnisse ganz deutlich. Sein Weinen wird immer gehört und entweder mit Nahrung, mit liebevoller Aufmerksam- keit oder mit Spielen beantwortet.

Willi nimmt wahr, dass seine Mutter und sein Vater gerne für ihn und seine Bedürfnisse da sind und Zeit für ihn haben. Er erfährt Angenommensein mit all seinen Bedürfnissen und das gibt ihm Sicherheit und Geborgenheit.

Störungen – Überlebensstile – Scham-Identität und Gegen-Identität

Störungen

  • Sein Schreien wird nicht gehört oder ignoriert
  • Sein Bedürfnis nach Nahrung wird unzureichend erfüllt
  • Sein Bedürfnis nach Berührungen wird unzureichend oder nur selten erfüllt
  • Sein Verlangen nach liebevoller Aufmerksamkeit wird missachtet
  • Das Zeigen seiner Bedürfnisse wird bestraft und beschämt
  • Er wird beschimpft und manchmal geschlagen, weil er seine Bedürfnisse zeigt

Überlebensstile

  • Er resigniert und hört auf  seine Bedürfnisse zu zeigen
  • Er verdrängt seine Bedürfnisse
  • Er weiß oft nicht mehr,  was seine eigenen Bedürfnisse sind
  • Er kümmert sich um die Bedürfnisse von Vater und Mutter, in der Hoffnung, dass sie dann seine Bedürfnisse erfüllen

Größte Angst

  • Wenn ich meine Bedürfnisse mitteile, werde ich abgelehnt und sie werden nicht erfüllt

Schwierige Sätze

  • Ich brauche
  • Ich habe Bedürfnisse

Schambasierte Identität

  • Ich bin ein bedürftiges Kind
  • Ich bin es nicht wert, dass man meine Bedürfnisse erfüllt
  • Ich habe keine Bedürfnisse

Gegen-Identität

  • Ich brauche nichts von den anderen
  • Ich kann mir alles selber geben
  • Ich bin nicht bedürftig
  • Ich kann gut geben
  • Andere brauchen mich, aber ich brauche sie nicht
  • Ich bin unabhängig von den anderen ANTI-Abhängigkeit

3. Kernressource „Vertrauen“

Alter: 1,5 bis 3 Jahre

 

Die 3. Kernressource im Kindesalter
Vertrauen haben in Mutter, Vater und in andere Bezugspersonen. Wir fühlen uns verbunden mit dem Grundvertrauen in uns.

Die 3. Kernressource im Erwachsenenalter
Wir haben ein tiefes Grundvertrauen in das Leben, so wie es uns geschieht. Wir fühlen uns sicher genug, um eine gesunde Unabhängigkeit zu leben.

Willi lernt vertrauen

Willi erfährt die Verlässlichkeit seiner Eltern und sie helfen ihm in unsicheren und neuen Situationen. Die Eltern lieben sich und geben einander was sie brauchen. Daher kann Willi ganz Kind sein, darf hilflos sein und kann auf die sichere Unterstützung seiner Eltern vertrauen.

Störungen – Überlebensstile – Scham-Identität und Gegen-Identität

Störungen

  • die Abhängigkeit wird ausgenutzt
  • die Eltern benutzen ihn für die Erfüllung ihrer Bedürfnisse
  • er wird belohnt, wenn er sich aufgibt
  • Sie belügen und kontrollieren ihn
  • er wächst in einem Umfeld von Gewalt und Missbrauch auf
  • er muss ein Rolle spielen

Überlebensstile

  • Er gibt sich auf für Liebe
  • Er leugnet die Realität und rationalisiert alles passend

Größte Angst

  • Hilflosigkeit, Schwäche, Versagen, Abhängigkeit

Schwierige Sätze

  •  Ich brauche deine Hilfe

Schambasierte Identität

  • Ich bin klein und hilflos
  • Ich werde benutzt und betrogen
  • Ich habe keine Macht

Gegen-Identität

  • Ich bin stark, habe die Kontrolle
  • Ich bin erfolgreich
  • Ich betrüge und benutze die anderen, bevor sie es tun

4. Kernressource „Autonomie“

Alter: 2 bis 4 Jahre

 

Die 4. Kernressource im Kindesalter
Wir machen die Erfahrung, dass wir uns ausdehnen können, Freiräume entdecken können und die Welt entdecken dürfen. Die Grenzen, die wir aufzeigen, werden respektiert.

Die 4. Kernressource im Erwachsenenalter
Wir sind in der Lage Nein zu sagen und Grenzen gegenüber anderen zu setzen. Wir können unsere Meinung mitteilen ohne Schuld (Scham) und Furcht.

Willi entdeckt die Freiheit

Willi entdeckt voll Neugier mehr von dieser Welt und hat mittlerweile das Vertrauen in sich, alles alleine zu können. Seine Eltern lassen ihn Erfahrungen in einem sicheren Umfeld machen, geben ihm Freiräume und ermutigen ihn zur Selbständigkeit.

Willi lernt seine eigenen Grenzen zu zeigen, sich an seinen Eltern zu reiben und trotzdem die Liebe seiner Eltern zu behalten. Seine Eltern respektieren seine Grenzen und zeigen ihm auch sanft ihre Grenzen. Sie freuen sich an ihrem unternehmenslustigen, abenteuerlichen Sohn.

Willi erfährt zum ersten Mal die Kraft seiner Macht, eingebettet in der Liebe seiner Eltern.

Störungen – Überlebensstile – Scham-Identität und Gegen-Identität

Störungen

  • In seinem Zuhause geht es sehr streng zu, alles ist genau geregelt
  • Seine Eltern wissen immer, was das Beste für ihn ist
  • er wird bestraft, wenn er sich zu viel Freiheit erlaubt, nicht gehorcht
  • er lebt in der Furcht verlassen und erniedrigt zu werden, wenn er sein Ding macht
  • er wird ständig kontrolliert und behütet
  • er darf wenig eigene Erfahrungen und Fehler machen

Überlebensstile

  • Er verheimlicht Dinge
  • Er ordnet sich Autoritäten unter
  • Er fühlt sich schuldig, wenn er Nein sagt
  • Er versucht zu gefallen

Größte Angst

  • Wenn die Menschen mich wirklich kennen, werden sie mich nicht lieben.
  • Wenn ich meine wirklichen Gefühle zeige, dann werde ich nicht mehr geliebt.

Schwierige Sätze

  • Nein
  • Ich will nicht

Schambasierte Identität

  • Ich bin ein wütendes Kind
  • Ich bin ein rebellisches Kind
  • Ich kämpfe gegen Autorität
  • Ich habe Freude daran, andere zu enttäuschen

Gegen-Identität

  • Ich bin nett, freundlich und gefällig
  • Ich bin ein guter Junge
  • Ich bin ein gutes Mädchen
  • Ich habe Angst andere zu enttäuschen

5. Kernressource „Liebe und Sexualität“

Alter: 4 bis 6 Jahre

 

Die 5. Kernressource im Kindesalter
Die Erfahrung geliebt zu werden, so wie wir sind. Die Liebe, die wir schenken, wird aufgenommen und fließt wieder zu uns zurück. Wir erfahren Unterstützung und Bestätigung beim Entdecken und Erfor- schen unserer eigenen Sexualität.

Die 5. Kernressource im Erwachsenenalter
Unser Herz kann sich öffnen und wir können eine liebende Beziehung leben mit einer erfüllenden Sexualität.

Willi entdeckt die Liebe

Willi schließt seine ersten Freundschaften und leidenschaftlich gerne spielt er mit einem Nachbarsmädchen. Sie ziehen sich an ungestörte Orte zurück, wo sie gemeinsam spielen, lachen, einander versprechen, dass sie später heiraten werden und sich Küsschen geben.

Sie erfahren zum ersten Mal eine Intimität mit einem anderen Menschen als den eigenen Eltern. Willis Eltern nehmen seine erste intime Liebe mit Freude wahr und heißen seine Zuneigung zu seinem Nachbarsmädchen willkommen

Störungen – Überlebensstile – Scham-Identität und Gegen-Identität

Störungen

  • keine liebevolle Aufmerksamkeit
  • Seine Liebe wird nicht gesehen und zurückgewiesen
  • Es ist eine strenge und enge Atmosphäre in der Familie
  • Die Gefühle der Liebe und Emotionen werden nicht gezeigt
  • Die erwachende Sexualität wird zurückgewiesen, missachtet, ignoriert und beschämt

Überlebensstile

  • Er ist ein Perfektionist
  • Er ist sehr diszipliniert
  • Er hat alles unter Kontrolle
  • Ich liebe Dich, wenn Du mich liebst

Größte Angst

  • Da ist etwas grundsätzlich falsch mit mir

Schwierige Sätze

  • Ich liebe dich

Schambasierte Identität

  • Ich habe einen Makel an mir
  • Ich fühle mich ungeliebt
  • Ich bin unfähig zu lieben

Gegen-Identität

  • Ich lasse mich nie mehr von jemandem verletzen
  • Ich werde als erster zurückweisen
  • Der Selbstwert basiert auf Aussehen und Auftreten
  • Ich bin perfekt und ohne Makel